Dit artikel maakt deel uit van een reeks van zes artikels en interviews van de hand van Kelly Roels over loopbaanperspectieven met een diploma "Duits": Mijn diploma Duits is in zicht... En nu?
Die dritte Person, die ich befragt habe, ist Deutschlehrerin im Sekundarunterricht. Weil Lehrer immer auf ihre Worten achten müssen, bleibt diese Person am liebsten anonym. Im Tausch gegen diese Anonymität bekamen wir unverblümte, ehrliche Antworten.
Was haben Sie studiert?
Ich habe Deutsch-Englisch studiert, an der Uni in Gent.
Wie hat Ihnen dieser Studiengang gefallen? Wussten Sie mit 18 ganz sicher was Sie studieren wollten?
Ich habe nie Zweifel daran gehegt. Es ist schwierig, zu erklären warum, aber ich wusste ganz genau was ich machen wollte: Deutsch. Für eine zweite Sprache habe ich schon zwischen Englisch und Niederländisch gezweifelt. Ich hätte gerne die beiden gemacht, das ging damals aber nicht. Heute finde ich es immer noch schade, dass ich mich für nur eine Sprache neben Deutsch entscheiden musste. Es war meine Absicht, nach meinem Studium noch die andere Sprache im Erwachsenenunterricht dazu zu nehmen, aber das habe ich nie gemacht. Ich war aber sehr zufrieden mit dem Studium an der Uni, es hat mir sehr gut gefallen! Was mir am meisten gefallen hat, ist die Geschichte Deutschlands ab dem Zweiten Weltkrieg. Ich war nämlich sehr interessiert an Literatur und Geschichte.
Warum haben Sie denn nie Niederländisch an einer Abendschule gemacht?
In der Praxis war das zu schwierig. Nach meinem Studium an der Uni habe ich sehr viel Glück gehabt, denn ich hatte gleich eine Vollzeitstelle an einem Gymnasium in der Nähe bekommen. Das passiert nicht oft, dass man so bald solch eine Stelle als Lehrer oder Lehrerin findet. Normalerweise dauert es einige Jahre, bevor man Vollzeit an einer Schule arbeiten kann. Ich habe also Riesenglück gehabt. Das hatte aber auch zur Folge, dass die ersten Jahre besonders anstrengend waren. Man muss sich noch einen Weg in den Job suchen und ich musste als Lehrerin noch viel lernen. Damals war es schon der Fall, dass man auch eine Lehrerausbildung machen musste, und man konnte das auch an einer Abendschule machen, während man schon als Lehrer oder Lehrerin tätig war. Deshalb hatte ich nicht mehr die Zeit, auch noch Niederländisch dazu zu nehmen.
Konnten Sie das nicht nach dieser Lehrerausbildung machen?
Wenn ich ganz ehrlich bin: Jemand, der schon eine Stelle hat, der jahrelang studiert hat, der ist es an einem bestimmten Moment leid, immer wieder zur Schule gehen zu müssen. Das war auch bei mir der Fall: Ich hatte einfach keine Lust mehr dazu. Ich war sehr zufrieden mit meinem Job, und hatte nicht mehr die Absicht, irgendwann den Job zu wechseln.
Sind Sie immer noch so zufrieden mit Ihrem Job als Deutschlehrerin?
Das ist eine gefährliche Frage (lacht). Natürlich mache ich diesen Job von ganzem Herzen. Man sollte sich aber kein Idealbild von diesem Job machen. Es ist wirklich anstrengend. Über die Lehrer und Lehrerinnen wird oft gelacht: Es wird oft gesagt, dass wir viel zu viel Ferien haben, dass wir faul sind usw. Es stimmt, dass wir viel Ferien haben, aber glauben Sie mir, zu manchen Zeiten ist ein bisschen Ruhe sehr willkommen. Als Lehrerin muss ich immer gute Laune haben, wenn ich vor der Klasse stehe, ich muss immer begeistert sein. Denn, wenn ich nicht begeistert bin, kann ich auch nicht von meinen Schülern erwarten, dass die gut mitmachen.
Im Prinzip ist Ihr Job als Lehrerin sicher, wenn Sie fest angestellt sind. Ist diese Tatsache für Sie ein Grund, ohne Stress zu sein?
Überhaupt nicht. Ich bin selber fest angestellt, also kann ich tatsächlich nicht ohne weiteres entlassen werden, aber ich bin nicht einverstanden mit diesem System. Es hängt von den Leherinnen und Lehrern selber ab, wie sie mit diesem System umgehen. Manche Lehrerinnen und Lehrer sind nicht mehr motiviert, ab dem Moment, an dem sie fest angestellt werden. Ich finde, dass die Qualität der Bildung nicht darunter leiden darf. Ich versuche, immer neue Materialien zu benutzen: neue Filme, Lieder, Texte usw. Das ist sehr anstrengend, aber es lohnt sich. Auch für mich ist das interessant, denn ich habe keine Lust, 40 Jahre dieselbe Materialien zu verwenden, das wäre langweilig.
Was sind denn die schönsten Seiten dieses Berufs?
Deutsch ist meistens nicht so beliebt bei den Schülern. Noch bevor sie zwei Wörter Deutsch kennen, sagen sie, dass Deutsch eine hässliche Sprache ist. Wenn meine Schüler nach dem Abitur imstande sind, ganze Gespräche auf Deutsch zu führen, dann macht mich das sehr froh. In vielen Fällen sagen mir die Schüler am Ende des Sekundarunterrichts, dass Deutsch eigentlich nicht so hässlich ist, wie sie anfangs fanden. Umgekehrt gibt es natürlich auch Schüler, die ich nicht überzeugen konnte. Das muss man leider einfach akzeptieren. Mein persönliches Ziel ist erreicht, wenn es wenigstens einen Schüler gibt, der auch eine Liebe für die deutsche Sprache entwickelt hat.
Ich war so eine Schülerin, und vielleicht werde ich auch Deutschlehrerin mit einem ähnlichen Ziel.
Das wäre schön!
(Kelly Roels - 4.6.2013)